SEO Content Creation

Storytelling mit SEO Content

Geschichten schreiben, die begeistern und verkaufen

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Storytelling ist einer der Grundpfeiler von gutem SEO Content. Denn nur wer in der Lage ist, mit der eigenen Marke eine Geschichte zu erzählen, schafft es auch, den angebotenen Produkten und/oder Dienstleistungen einen Wert zu geben, der sich im besten Fall komplett vom materiellen Wert losgelöst hat. Warum Menschen gute Storys lieben und wie Storytelling mit SEO Content wirklich funktioniert, haben wir im folgenden Artikel zusammengefasst.

Juli 30, 2021

SEO

Written by Carina D. Bukenberger

Rhetorik M.A.

1. Warum brauchen wir gutes Storytelling im Bereich SEO Content Creation?

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Geschichten sind der Dreh und Angelpunkt aller Logik, so Broschart/Monschein: Geschichten erschaffen Werte, geben Informationsfragmenten einen Sinn, bieten Möglichkeiten zur Inszenierung und liefern logische sowie emotionale Stabilität. 

Ein traumhafter Spielplatz also für Marken, deren ureigenes Bestreben es doch ist, ihren Produkten und/oder Dienstleistungen einen Wert zu geben, der sich im besten Fall komplett vom materiellen Wert losgelöst hat.

So beispielsweise der „Supreme Clay Brick Red“: Ein roter Ziegelstein des Modelabels Supreme für rund 130 EUR. – Ohne ein herausragendes Storytelling und eine geniale identitätsbasierte Markenkampagne hätte ein solches Angebot niemals funktioniert. Denn erst durch die dahinterliegende Story ergibt es für Supreme-Fans Sinn, 130 EUR für einen Ziegelstein auszugeben.

2. Wie entstehen Geschichten in unseren Köpfen?

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Geschichten sind also dafür da, unserem Handeln einen sinnvollen Bezugsrahmen zu geben. Und wir Menschen LIEBEN logische Zusammenhänge! Das geht sogar so weit, dass in Fällen, in denen kein sinnvoller Bezugsrahmen für eine bestimmte Handlung oder ein bestimmtes Ereignis erkennbar ist, Inhalte dazu erfunden werden, bis eine schlüssige Geschichte dabei herauskommt.
Das Gehirn ist also in der Lage, automatisch kohärente Geschichten zu generieren.

Ein Beispiel:

Welche Geschichte entsteht in Ihrem Kopf beim Betrachten dieser Informationsfragmente?

Vielleicht etwas in diese Richtung?

Dann wurde die Information „Auto“ der Geschichte von Ihrem Gehirn selbstständig hinzugefügt, um Kohärenz herzustellen: Eine Person trinkt Alkohol, fährt mit dem Auto zur Tankstelle und wird von der Polizei mit Trunkenheit am Steuer erwischt.

Diese Kreativität des menschlichen Hirns ist beeindruckend. Doch birgt sie auch immer die Gefahr, dass Zusammenhänge durch falsche Elemente ergänzt werden. So hätte es sich beispielsweise genauso gut um ein Motorrad oder ein Mokick handeln können. Und schon wäre die fehlerhafte Ergänzung beispielsweise im Falle einer Zeugenbefragung verheerend. Jedoch stellen wir hier auch fest: Das Hinzufügen von falschen Details hat in der Regel nichts mit bösen Absichten zu tun, sondern ist allein unserer menschlichen Vorliebe für schlüssige Geschichten geschuldet.

3. Wie funktioniert gutes Storytelling mit SEO Content?

Gutes Storytelling spannt den Bogen zur Realität.

Wie immer in der Rhetorik ist es auch beim Storytelling besonders wichtig, die Ausgangssituation der Rezipierenden zu berücksichtigen und das Story-Konzept daran auszurichten. Denn um die Leserinnen und Leser zu einer möglichst intensiven Auseinandersetzung mit der Story anzuregen, gilt es die Story so zu gestalten, dass zumindest Teile der Geschichte auf das eigene reale Leben übertragen werden können.

Gutes Storytelling hilft beim Fühlen.

Das bedeutet, dass der Leserschaft durch die emotionale Einordnung und Bewertung von Informationen effektiv Arbeit abgenommen wird: Die Story ist emotional nachvollziehbar und gibt eine eindeutige Gefühlswelt vor, in die sich die Rezipierenden einfinden dürfen. Dieser Umgang mit Emotionen ist beispielsweise in Texten der Bild-Zeitung häufig gut erkennbar, welche den Leserinnen und Lesern (für eine „Zeitung“) verhältnismäßig wenig Raum für die eigene emotionale Bewertung von Ereignissen lassen.

Gutes Storytelling erzeugt Bilder.

Auch, wenn wir im SEO Content-Bereich natürlich häufig mit begleitendem Grafikmaterial arbeiten, so ist es doch von großer Bedeutung, dass jede Story für sich allein in der Lage ist, Bilder in den Köpfen der Leserschaft zu erzeugen. Denn nichts kann vom menschlichen Hirn besser abgespeichert werden als Bilder, welche die wichtigsten Informationen der Story in individuell sinnvolle Zusammenhänge stellen.

Gutes Storytelling hinterlässt ein gutes Gefühl.

Da wir uns trotz aller Geschichtenerzähler-Romantik nach wie vor im Bereich Corporate Communications befinden, steht für unsere Stories eines fest: Wir wollen keine Dramen schreiben. Wir wollen den Leserinnen und Lesern Informationen vermitteln und dafür sorgen, dass sie ein positives Gefühl mit unserer Marke, unserem Unternehmen oder unseren Produkten verbinden. Entsprechend schließen gute Werbe-Storys mit einem Happy End – oder eben mit der Lösung für ein Problem, von dem die Lesenden zuvor vielleicht gar nicht wussten, dass sie es hatten.

Gutes Storytelling berücksichtigt unterschiedliche Rezeptionsmodi.

Viele Menschen sind bei der Informationsrecherche ungeduldig und auf der Suche nach möglichst rasch konsumierbaren Informationen. Gleichzeitig sind sicherlich genauso viele Menschen aber auf der Suche nach detailreichen Aufbereitungen desselben Themas. Entsprechend sollte gutes Storytelling diese beiden Rezeptionsarten berücksichtigen und sowohl schnell erfassbare und vergleichbare Fakten liefern, als auch tiefergehende Informationen beinhalten.

Gutes Storytelling hilft beim Verstehen.

Jede Geschichte – nein, jeder Text! – sollte zunächst prinzipiell das Ziel haben, verstanden zu werden und durch Informationen oder Gefühle einen Mehrwert zu bieten. Das gilt selbst bei Geschichten, die zur reinen Unterhaltung erzählt werden: Wenn sie nicht verstanden werden, also keine Informationen daraus abgeleitet werden können, entsteht auch kein Amüsement für die Rezipierenden. Entsprechend sorgen wir mit gutem Storytelling dafür, dass auch komplexe Themen rasch erfasst werden können, indem wir dem Gehirn eine klar strukturierte Informationsabfolge bieten. Diese Art der Aufbereitung entlastet das Hirn nachweislich und wird daher oft unbewusst als Mehrwert wahrgenommen.

Gutes Storytelling bleibt im Kopf.

Wenn all diese Faktoren, wie Strukturierung, Realitätsbezug, emotionale Zugänglichkeit etc., berücksichtigt wurden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich die Geschichte im Langzeitgedächtnis der Rezipierenden verankert und zu einem späteren Zeitpunkt nochmal abgerufen werden kann. Das ist für Unternehmen, Marken und ihre Produkte besonders erstrebenswert, um auch in privaten Gesprächen präsent zu sein und damit immer neue Menschen mit der Story zu erreichen.

4. Mehrwert durch Storytelling: Warum soll das überhaupt jemand lesen?

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Immer, wenn eine Person eine Geschichte liest, hört oder sieht, investiert diese Person ihre Zeit in die Geschichte. – Also ein wirklich kostbares Gut. Im Gegenzug erwartet diese Person allerdings auch etwas: Ein Gefühl, eine Moral, eine Mitnahmebotschaft. Einfach irgendetwas, das – erneut im Sinne eines logischen Zusammenhangs – das zeitliche Investment rechtfertigt.

Das können bei ein und derselben Geschichte auch ganz unterschiedliche Dinge sein. So bieten Märchen beispielsweise Mehrwert durch Unterhaltung und starke Mitnahmebotschaften, wie „Prüfe deine Vorurteile!“ oder „Harte Arbeit zahlt sich aus!“. Im Bereich Corporate Communication bzw. SEO Content ist dagegen meist der Informationsgehalt und die Art der Aufbereitung entscheidend dafür, wie der Mehrwert eines Textes von der Leserschaft wahrgenommen wird.

Also lassen Sie Ihre Zielgruppe nicht raten, was sie denn nun mit Ihrer Geschichte sagen möchten.

Fassen Sie wichtige Informationen zusammen und liefern Sie ein leicht verständliches Fazit am Ende, sodass nochmal jedem Leser und jeder Leserin klar wird, warum diese Geschichte für ihn oder sie nun persönlich relevant war und dass sich die investierte Zeit sehr wohl gelohnt hat.

Literaturempfehlungen:

Steven Broschart, Rainer Monschein: Der Content Faktor: Schreiben Sie Texte, die gefunden und gelesen werden. Franzis Verlag, 2017.

Ellin Greene: Storytelling: Art and Technique. ABC-CLIO, 1996.

David Herman: Storytelling and the Sciences of Mind. MIT Press, 2013.

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